Absturzsicherung bei der FF Nortorf
Feuerwehrkräfte sind im Einsatz ständigen Gefahren ausgesetzt. Eine davon ist der Absturz. So kann es zum Beispiel passieren, dass zum Löschen ein Dachbereich betreten werden muss oder aber eine Person ist in größerer Höhe zu Schaden gekommen und muss gerettet werden. Gehen die Einsatzkräfte hier ungesichert vor, kann es bei einem Sturz zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen kommen.
Um dieser Gefahr zu begegnen, hat sich in unserer Wehr in diesem Sommer eine Gruppe gebildet, die sich intensiv mit dem Thema Absturzsicherung beschäftigt. 13 Kameraden sind dabei, sich im Umgang mit dem entsprechendem Gerätesatz Absturzsicherung zu schulen sowie mit allen dazugehörigen Abläufen, um die vorgehenden Kräfte effektiv zu schützen.
Je ein Gerätesatz ist auf unserem Rüstwagen sowie auf unserer Drehleiter verlastet.
Zunächst einmal eine wichtige Aufklärung: Das, was die Kameraden lernen, hat nichts mit dem Thema Höhenrettung zu tun. Der entscheidende Unterschied ist, dass die Höhenretter sich komplett frei abseilen, während bei der Absturzsicherung der Kontakt zum Bauwerk, oder was auch immer gerade bestiegen wird, nie verloren geht.
Für einen sicheren Aufenthalt in absturzgefährdeten Bereichen haben sich die Kameraden zuerst mit theoretischen Grundlagen sowie der Kunde der zugehörigen Knoten auseinandergesetzt. Diese müssen wie im Schlaf beherrscht werden. Danach wurde der Umgang mit dem Gerätesatz Absturzsicherung erlernt und erste Übungen fanden statt.
Im Einsatzfall kommen zwei Rollen besondere Bedeutung zu:
Der sogenannte Vorsteiger ist diejenige Einsatzkraft, die sich den Sitz- und Haltegurt anlegt und mit einem 60 Meter langen dynamischen Kernmantelseil über weiteren Ausrüstungsgegenständen sichert, um anschließend im gefährdeten Bereich zu arbeiten.
Der Sicherungsmann ist, wie der Name schon sagt, dafür zuständig, die vorgehende Kraft zu sichern. Hierfür hält er eine Verbindung zum dynamischen Kernmantelseil, die im Absturzfall blitzschnell festgesetzt wird und den Vorsteiger in seinem Sitz- und Haltegurt festhält.
Vertrauen und Kontrolle ist das A und O bei der Absturzsicherung. So werden zum Beispiel grundsätzlich alle Knotenverbindungen doppelt geprüft, bevor es mit dem Einsatz losgeht.
Zwischenzeitlich haben zwei weitere Kameraden einen Lehrgang bei der Landesfeuerwehrschule Schleswig – Holstein besucht und sich fortgebildet. Andere Kameraden werden sicherlich folgen.
Im Sommer 2018 soll die Gruppe weitgehendst einsatzbereit sein und leistet dann einen weiteren Beitrag dafür, dass schwer zugängliche Einsatzbereiche überhaupt erreicht werden können und alle Einsatzkräfte immer unverletzt aus dem Einsatz zurückkehren.
Unsere Freizeit für ihre Sicherheit.